
Interview mit dem General Manager und Plant Manager Guido Cavalleri
Interview

1) Wie hat sich Zambon auf dem Schweizer Markt im Jahr 2024 entwickelt?
Das Jahr 2024 endete mit einem Umsatz, der unter den Erwartungen lag, was hauptsächlich auf die Verschiebung des Grippehöhepunkts ins folgende Jahr zurückzuführen ist. Dies hatte erhebliche Auswirkungen auf den Absatz von typischen Winter-Saisonprodukten wie Nitux und Fluimucil.
Trotz dieses Szenarios konnte dank einer sorgfältigen Ausgabensteuerung dennoch die geplante operative Marge erreicht werden.
2) Welche sind die Schlüsselprodukte für den Schweizer Markt?
Für 2025 erwarten wir vor allem im Bereich der rezeptfreien Arzneimittel einen Verkaufsanstieg, unterstützt durch eine gezielte Investitionsstrategie und den Ausbau der Vertriebsstruktur.
Parallel dazu wird ein positiver Beitrag durch innovative Therapien erwartet, insbesondere durch die Einführung eines neuen Produkts. Im Bereich der verschreibungspflichtigen Medikamente sollten sich die Verkäufe weitgehend auf dem Niveau des Vorjahres halten.
3) Was sind die Stärken von Zambon Schweiz AG?
Zambon Schweiz ist ein traditionsreiches Unternehmen, das gut in das lokale Umfeld integriert ist. Es bietet hochwertige Produkte für die ärztliche Verschreibung und ist gleichzeitig mit einem etablierten Selbstmedikationsportfolio in Apotheken präsent.
Bekannte Marken wie Fluimucil, ein Ergebnis der internen Forschung der Zambon-Gruppe, zeugen von der Stabilität des Unternehmens auf dem Markt.
Zambon zeichnet sich durch seine Fähigkeit aus, sich flexibel an Marktveränderungen anzupassen, wobei stets die Mission im Mittelpunkt steht, die Lebensqualität der Patienten zu verbessern. Dies ist auch dank des über die Jahre aufgebauten Vertrauensverhältnisses zu Ärzten, Apothekern und Kunden möglich.
4) Welche zukünftigen Herausforderungen muss das Unternehmen bewältigen?
Ein zentrales Merkmal von Zambon ist die Fokussierung auf den Menschen. Mit Blick auf die Zukunft wird es entscheidend sein, eine Organisation aufzubauen, die in der Lage ist, Talente zu binden, den Anforderungen eines sich ständig wandelnden Marktes gerecht zu werden und ein zunehmend nachhaltiges Produktportfolio mit hochwertigen Dienstleistungen anzubieten.
Der Wandel wird durch ein Gleichgewicht zwischen Innovation, operativer Effizienz und sozialer Verantwortung gesteuert.
5) Welche Leistungen hat das Produktionswerk in Cadempino im Jahr 2024 erbracht?
Im Jahr 2024 erzielte das Werk in Cadempino bedeutende Ergebnisse und erreichte einen Produktionsrekord bei den Kernprodukten von Zambon.
Dieser Erfolg war dem gemeinsamen Einsatz aller Mitarbeitenden und einer agilen Organisation zu verdanken.
Im Laufe des Jahres wurden neue Anlagen installiert, die die Kontinuität der Produktion sowie den Schutz von Gesundheit und Sicherheit der Mitarbeitenden gewährleisteten.
6) Welche Ziele wurden im Werk bisher erreicht und welche Herausforderungen stehen bevor?
Im Jahr 2024 wurden strategische Installationen abgeschlossen, die für die Marktbedürfnisse sowie für die regulatorische Anpassung bei der Herstellung von injizierbare Medikamente unerlässlich sind.
Zudem bestand das Werk erfolgreich die integrierte Überwachungsinspektion der Systeme ISO 14001:2015 (Umweltmanagement) und ISO 45001:2018 (Arbeitsschutz), was das kontinuierliche Engagement in diesen Bereichen bestätigt.
Im Bereich Nachhaltigkeit wurde das Projekt „Sustainability Journey in Zambon“ in Zusammenarbeit mit dem Departement für Innovative Technologien der SUPSI mit einer detaillierten Energieanalyse und dem Start der LCA (Life Cycle Assessment) für Fluimucil fortgesetzt.
Im Jahr 2024 wurde zudem zusammen mit SUPSI und AITI der zweite „Territorialbericht“ zum Thema Corporate Social Responsibility (CSR) verfasst.
Nach der Inbetriebnahme einer Photovoltaikanlage Ende 2023 wurden Mittel für neue Investitionen zur CO₂-Reduktion in den kommenden Jahren zurückgestellt.
Die kontinuierliche Verbesserung der Produktionsaktivitäten sowie die Aufrechterhaltung von Fertigungen mit hoher Wertschöpfung für Drittkunden bleiben vorrangige Ziele.
Zu den wichtigsten zukünftigen Herausforderungen gehört der Kapazitätsausbau, um der steigenden Marktnachfrage gerecht zu werden. In diesem Zusammenhang wurden Projekte zur Effizienzsteigerung der Produktionsprozesse gestartet, die von interdisziplinären Arbeitsgruppen unterstützt werden und Synergien sowie Innovation zur Zielerreichung im Werk fördern.